Gestern Nachmittag starteten Jule (aka Dr.Pro Surfer) und ich in einem sportlichen Event der Extraklasse, der uns an unsere Grenzen führen sollte. Das Thema: „Spinbiking“! Wer diese Kräfte raubende Sportart, die am ehesten dem Ergometertraining nahe kommt, kennt, weiß wie sehr die Ausübung derselbigen einem absolut alles abverlangt.

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Jedenfalls hatte das tiroler Fitness Studio „Happy Fitness“ einen 24h Marathon ausgeschrieben und bei diesem traten auch wir kräftig in die Pedale. Der gesamte Erlös dieses Events ging übrigens an die Kinderkrebshilfe, ein Grund mehr dabei mitzuwirken. Außerdem wollten wir sehen, wie weit wir kommen. Vorab, sowohl Jule als auch ich betraten damit völliges Neuland! Jule ist zwar Surfer und gut in Form aber besondere Gewichtung auf das Training der Beinmuskulatur legt er genau so wenig wie ich. Ich für meinen Teil befinde mich derzeit ohnehin in einem miserablen Trainingszustand, da 90% meiner Freizeit dem Medizinstudium verfällt. Mit diesen Voraussetzungen betraten wir also freitags um 15:30 unsere Bikes und machten den großen Fehler uns viel zu früh völlig zu verausgaben. Alle zwei Stunden bekamen wir einen neuen Trainer, der mit uns das übliche Spinbiketraining durchmachte – also volles Programm. Es wäre ratsam für uns gewesen diesen exzessiven Trainingseinheiten in geringerem Ausmaß beizuwohnen. Die ersten 3 Stunden waren absolut kein Problem, aber dann machten sich die ersten Laktatanzeichen bemerkbar und ich legte eine lockere Stunden ein (also viele Umdrehungen; wenig Widerstand). In der 5. ging es dann wieder und ich steigerte mich abermals. Soweit so gut, am Ende der 9. Stunde war meine Oberschenkelmuskulatur am Ende! „Total übersäuert!“, ich konnte kaum noch gehen und wenn ich es tat sah ich, laut Jule, aus wie ein „schwuler Cowboy der 48h lang im Sattel gesessen war“. Jule selbst ging es nicht viel anders und wir rieben deshalb unsere Oberschenkel mit dem Geheimmittel eines Seniortrainers ein: „Waschwasser für Pferde“, soll angeblich Sehnen erweichen und Krämpfen vorbeugen. Nun, aufgeben kann man einen Brief und außerdem „never give up, never surrender“! Gestärkt durch das „Pferdewaschwasser“ stiegen wir wieder in den „Sattel“! Die nächsten 2 Stunden verliefen wieder einigermaßen gut aber dann kam der totale Einbruch! TOT! Da half auch kein Wunderheilmittel mehr, wir mussten uns eingestehen, dass wir am Ende waren. Also doch keine 24h… 🙂 Aber mit 11 Stunden konnten wir auch nicht den Platz verlassen und da eine Stunde immer noch geht! („Ane geht imma no!“) Stellten wir uns unserer letzten Herausforderung. Es war mörderisch und die Zeit wollte einfach nicht vergehen aber schlussendlich packten wir die 12. Stunde auch noch. Ein Wahnsinn, was man dem Körper alles abverlangen kann, es geht immer noch ein bisschen…) Aber dann war, unter zusätzliches Anraten der Trainer, endgültig Schluss, da das Verletzungsrisiko ein so gewaltiges Level erreicht hatte, das kein Weitermachen in Frage kam. Okay, also summa summarum 12 Stunden „Dauerspinbiking“, die lediglich durch kurze Trink- und Pinkelpausen unterbrochen wurden. Eigentlich gar nicht so schlecht!

An dieser Stelle möchte ich nochmals ein ganz herzliches Dankeschön an das „Happy Fitness“ Team aussprechen die uns perfekt umsorgt haben und ein rundum genial organisiertes Event veranstaltet haben. Vielen Dank!

Außerdem noch ein „fettes Merci“ an Julian Hosp, der mich überhaupt auf diese Sache gebracht hatte, ohne ihn könnte ich jetzt nicht von mir behaupten ein 12h Spinbiker zu sein! 😉

honorable mention: Auch die Chrissi aka “Christina Brugger” war mit von der Partie (siehe Fotos), sie stieg zwar erst am Abend ein, lieferte aber ab dann eine beeindruckende Performance und blieb auch noch wie wir das Feld verließen…

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Links: http://www.happyfitness.at/